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Archiv für den Monat April 2015

Anonymer Blog aus Gießen – Was die Sprache über sie verrät

Da scheint sich der Gießener Zeitung Blog besonders Mühe geben, um den Marburger Aktivisten Sercivan Ungan in ein schlechtes Licht rücken zu lassen. Ungan soll also feindselig sein, hier und da, fällt überall negativ auf, „klaue“ angeblich Bilder im Internet für Berichterstattungen, sei nur ein Abendschulabiturient, ihm werden Wörter in den Mund gelegt, Fakten verdreht und alles in einem kommt dieser anonyme Blog mit seinen Vorwürfen dem Rassismus und der Diskriminierung recht Nah.

Punkt 1: die Bildungsdiskriminierung

Die Abwertung eines Menschen aufgrund seines Werdegangs auf dem zweiten Bildungsweg sagt alles darüber aus, wie das Hirn dieses Autors funktionieren muss. Abgesehen davon, warum der Autor den Marburger angreift, sollten wir uns an den Händen festhalten und uns daran erfreuen, dass wir in Deutschland viele Möglichkeiten haben, um uns weiterzuentwickeln und wer freiwillig aus der Selbstdisziplin heraus seine Schulabschlüsse nachholt, beweist Charakter und Mut. Wer auf die Abendschule geht, um aufzusteigen, beweist Intelligenz. Ein Abwertung findet nicht statt. Er ist nicht weniger Wert als Du und ich.

Punkt 2: Rassismus in Klassenjustiz – Verdächtig genug?

„Alle Ausländer und Migranten sind kriminell!“ Ein bekanntes Phänomen, wenn rechtes Gedankengut versucht Menschen mit ausländischen Wurzeln etwas in die Schuhe zu schieben. Der anonyme  Verschwörungstheoretiker drückt sich gewählt aus und wirft Ungan vor, er habe angeblich ein Bild für eine Berichterstattung „geklaut“. Woher wissen wir, ob das stimmt? Woher sollen wir wissen, ob Ungan nicht die Genehmigung für das vermeintlich „geklaute“ Bild eingeholt hat? Keine Hinweise auf dem anonymen Blog darüber. Es wird einfach behauptet und gezielt instrumentalisiert. Dies ist ein typisches Mittel, zur Rechtfertigung fremdenfeindlicher Einstellung.

Punkt 3: Hetze

Der Autor probiert es weiter, um Ungan natürlich weiter auszugrenzen. Ungan sei nämlich feindselig. Zu hinterfragen wäre erstmal, wem gegenüber Ungan feindselig gestimmt ist. Denn das wäre ausschlaggebend, um zu erfahren, warum der Autor von Feindseligkeit spricht. Für manche Pegida-Anhänger sind auch die Gegendemonstranten feindselig. Von daher, erfahren wir nichts darüber, was mit Feindseligkeit gemeint ist. Ungan jedoch drehte in Marburg ein Happy Video und hunderte Studierende unterstützten ihn. Von Feindseligkeit keine Spur. Des Weiteren half er bei der Organisation der Anti-Pegida Demo in Marburg mit, 3500 Menschen und Politiker schlossen sich ihm und den zwei Medizinstudentinnen an. Von Feindseligkeit keine Spur. Auch sein Video gegen Rassismus und Diskriminierung, bei der einige Sportvereine aus Marburg mitgewirkt haben, zeigt keine Spur von Feindseligkeit.

Fazit: 

Die einzige Feindseligkeit, die man auf diesem Blog aus Gießen findet, ist der Internetschmierfink des anonymen Blogs selbst, der sich selbstverständlich anonym gibt. Alles in einem zeigt der empathielose Autor dieses anonymen Blogs glasklare rassistische Gesichtszüge und ein Hauch einer negativen narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Sie ist ein Symptom, um andere abzuwerten, um das eigene Ego aufzuwerten.

 

Ähm. Was laberst Du?!

Mercenaries

Drei Monate nach der Anti-Pegida Demo in Marburg, setzen Marburger Sportvereine & Studierende der Uni Marburg einen weiteren fetten Stempel gegen Rassismus und Diskriminierung, bei dem auch die Deutsche Bahn Berlin dran beteiligt gewesen ist. Dadrunter Marburg Mercenaries, Aufsteigerinnen Sportfreunde Blau-Gelb Damenabteilung, die Deutschen Meister SF BG Blindenfußballler, Zweitbundesligisten Marburg Saints Lacross-Team und die Aufsteiger vom VFB Marburg. Es ist ein Videoprojekt von Studierenden, anlässlich den Internationalen Wochen gegen Rassismus und Diskriminierung. Es ist nach bisherigen Informationen die erste Veranstaltung aus Marburg, die ein Projekt diesbezüglich gestartet hat, die auch außerhalb von Marburg Anklang findet. Fußballfans aus Berlin Gegen Rechts, Fußballfans Gegen Rechts und St. Pauli Fans Gegen Rechts oder der Hessische Fußballverband veröffentlichten u. a. das Video auf ihrer Facebook-Fanpage. Der Clip behandelt des Weiteren auch die alltäglich-ausgrenzenden Sprüche, welche sich gegen Frauen richten, die Fußball spielen.

Hintergrund:

Damals, am 21. März 1960 demonstrierten rund 20.000 Menschen im südafrikanischen Sharpeville in der damaligen Provinz Transvaal nahe Johannesburg friedlich gegen die diskriminierenden Passgesetze (die Folgen des Native Urban Areas Act und andere Gesetze) des damaligen Apartheid-Regimes. Die Polizei erschoss bei den Protesten 69 Demonstrierende, mindestens 180 wurden verletzt. Dieses Blutbad ging als Massaker von Sharpeville in die Geschichte ein. Sechs Jahre später rief die Generalsversammlung der Vereinten Nationen in der Resolution 2142 (XXI) „Elimination of all forms of racial discrimination“ den 21. März zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung aus. Rassistische Diskriminierung und Apartheid, so heißt es in der Resolution, seien eine Verleugnung der Menschenrechte und fundamentaler Freiheiten und Gerechtigkeit sowie ein Vergehen an der Menschenwürde.

1979 wurde dieser Gedenktag durch die Einladung der Vereinten Nationen an ihre Mitgliedsstaaten ergänzt, eine alljährliche Aktionswoche der Solidarität mit den Gegnern und Opfern von Rassismus zu organisieren (Beschluss der Generalversammlung (3424) im Rahmen der ersten UN-Dekade zur Bekämpfung von Rassismus und Rassendiskriminierung (1973-1983)).“

Seit 2004 werden in Deutschland zu Aktivitäten ausgerufen, die jährlich zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus

und Diskrimierung stattfinden. Bis zum Jahr 2007 wurden die Aktivitäten in Deutschland in einer Woche gebündelt. Auf Grund der Vielzahl der Veranstaltungen und der steigenden Beteiligung hat der Interkulturelle Rat erstmals im Jahr 2008 den Aktionszeitraum ausgeweitet und die Internationalen Wochen gegen Rassismus ausgerufen.